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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Präparandenanstalten - S. 181

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 3. Die außerdeutschen Länder Europas. 181 Die wichtigsten Erzeugnisse sind Holz und Getreide (im N Roggen, im S Weizen), die in Massen ausgeführt werden. Rußland ist eine Korn- kämm er Europas. Auch Schlachtvieh, Fluß- und Seefische, Wolle, Leder usw. werden ausgeführt. — An Bodenschätzen findet man das meiste Gold Europas am Südural, ebendort das seltene Platin, in Polen, am unteren Don und südlich von Moskau Kupfer, Kohlen und Eisen. Die In- dnstrie (Weberei, Metallwaren) deckt den Bedarf noch nicht. 100. Kaspische Steppe. Die mit Steinblöcken überstreute Steppe ist im Europäischen Rußland ähnlich wie im Asiatischen. Im Frühling bilden blühende Zwiebelgewächse für kurze Zeit einen bunten Teppich zwischen Büscheln von harten Gräsern und Stauden. Im Herbst unterbrechen nur noch vereinzelte staubfarbene Stauden die einförmige graue Fläche. Der Wind weht mächtige Sanddünen zusammen, die sichelförmig vorrücken. Berge durchziehen in niedrigen Reihen die Steppe besonders an den Rändern. § 284. Die Bevölkerung Rußlands besteht zu drei Vierteln aus Russen im engeren Sinne. Sie sind Slawen und gehören der griechisch- orthodoxen Kirche an, deren Oberhaupt der Kaiser (Zar) ist. Slawen sind auch die römisch-katholischen Polen. An der Ostsee wohnen südlich des Finnischen Meerbusens Litauer und Letten (Verwandte der Slawen), Esten (Verwandte der Mongolen) und Deutsche (diese außerdem besonders in Südrußland, im ganzen 11/2 Millionen), nördlich Finnen (mongolische Verwandte der Magyaren); bis auf die Litauer sind sie evangelisch. Den Nordrand bevölkern reine Mongolen (Lappen und heidnische Samojeden), ebenso den 80 lz. B. Kirgisen, Kalmücken; meist Mo- hammedaner). Juden leben in großer Zahl überall verstreut, namentlich in Polen.

2. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 39

1896 - Breslau : Hirt
Kaiserreich Rußland. 39 hinab; an dem milden S.-Abhange reifen neben den trefflichsten mittel- europäischen Obstsorten Wein, Oliven, Feigen und Orangen. Hier befinden sich auch prachtvolle Landsitze russischer Fürsten. An einem der trefflichen Häsen, die das Gebirge bildet, liegt an der S.w.-Seite der Handels- und Kriegshafen Sewastopol. An der O.-Grenze der russischen Ebene erhebt sich der Ural. Dieses bewaldete Meridiangebirge ist das längste Gebirge Europas. Es fällt nach O. steil, nach W. allmählich ab. Sein höchster Gipfel erreicht uoch nicht 1700 in. In der Mitte, welche die großen Straßen von Europa nach Asien übersteigen, beträgt die Kammhöhe 600 m. Hier werden Bergbau und Metallverarbeitung in großartigem Maße ge- trieben. Die bedeutendsten Bergwerkstädte sind: Perm an der W.-Seite und Jekateriubürg an der O.-Seite des Gebirges. B. Das russische Tiefland. Die Einförmigkeit des russischen Flachlandes wird unterbrochen durch einige breite, aber niedrige Bodenschwellen. Vom mittleren Ural erstreckt sich in s.w. Richtung bis zum nördlichsten Punkte der Wolga der nord- russische Landrücken. S.w. von demselben, in der Mitte zwischen Peters- bürg und Moskau, liegt -die beträchtlichste Erhebung des russischen Flach- landes, die Waldä'ihöhe (350 m). Diese bildet den n.w. Teil der rns- sischen Zentralplatte, die aus der Wolga-Schwelle zwischen Oka und dem großen Bogen der Wolga und aus der mittelrussischen Schwelle besteht, die von der Waldäihöhe bis zum Donetz ^donjetz^-Rücken reicht. S.w. von der Waldmhöhe erhebt sich der westrussische Landrücken, der vom Njemen ab in der preußischen Seeenplatte seine Fortsetzung findet. Die obere Weichsel durchbricht die vor den Karpaten liegenden Stufen- kundschaften, die w. von diesem Strome 600 m übersteigen und im S.o. den mittleren Dnjepr ostwärts drängen. Diese Landrücken scheiden Flüsse und Meere voneinander und gliedern die weite Ebene in mehrere Tieflandsbecken. Die wichtigsten sind: a) Das n.-russische Tiefland. Es liegt n. vom n.-russischen Landrücken und umfaßt das Gebiet der fischreichen, aus zwei einander entgegenfließenden Quellarmen entstehenden Dwina und der 8förmigen Petschöra. Dieses unge- henre Gebiet ist nur spärlich bewohnt. N. vom Polarkreise liegen die Tundren. Hier ist der Boden den größten Teil des Jahres hindurch gefroren, ^n?en Sommermonaten bedeckt er sich mit Moosen und Flechten, die Renntieren, von nomadisierenden Samojeden und Lappen geführt, zur Nahrung dienen. Den s. Teil der Ebene bedecken dichte Nadelwälder, von Pelztieren bewohnt. Ar- chängelsk ist die einzige größere Stadt N.-Rußlands; sie liegt oberhalb der Dwinamündung und führt Holz und Pelzwerk ans. — An diese Ebene schließt sich im W. Finnland an, eine niedrige Granitfläche mit zahllosen Seeen, Wasser- fällen und einem Gewirr von Wald, Moor, Heide und Fels. Nur der Küsten- sanm an der Ostsee ist fruchtbar. Hier wohnt daher die Bevölkerung dichter beisammen, hier liegt auch die Hst. Finnlands, Helsingförs..^ Nach O. senkt sich die finnische Seeenplatte allmählich zu dem Hippen- reichen Onega- und dem großen, aber flachen Lädoga-See. Der Abfluß des letzteren ist die knrze. aber wasserreiche Newa. An ihrer Mündung gründete Peter der Große (1703) in kalter, sumpfiger Ebene die mit Kirchen und Palästen

3. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 45

1911 - Trier : Lintz
Das Europäische ober Kaukasische Weltwirtschaftsreich. 45 Kiew (fijeff) bis südlich von Warschau ferner der Zuckerrüb enb an (Abb. 14). Ferner sind Bessarabien, Krim und der südliche Kaukasus Weinbau gebiete. In den südlichsten Gebieten Russisch-Asiens, in den fruchtbaren Oasen des sonst wüstenhaften Westturfostän, haben die Rnsfen den Baum- Abb. 14. wollbau sehr gefördert. Durch Waldreichtum sind außer dem Wald"- gürtel Nordrußlands und Nordsibiriens auch Finnland und der Ural ausgezeichnet (Abb. 14). Die südrussische und südsibirische Steppe sind dagegen waldlos.

4. Teil 1 = Grundstufe B - S. 78

1905 - Halle a.S. : Schroedel
78 Landeskunde. eine traurige Öde, „in der sich Wachholder, Heide und Besenpfriemen Ge- sellschast leisten." Andere Stellen sind mit Kiefern bestanden; auch fehlt es nicht au aubauwürdigeu Äckern. Wanderblöcke, Hünengräber und Hoch- moore unterbrechen die Einförmigkeit der endlos scheinenden Heide, die von summenden Insekten, der Heidelerche und dem Heideschäfer mit seinen Heide- schnncken belebt ist. Die Bewohner ernähren sich von der Schafzucht, dem Anbau des Buchweizens und von der Bienenzucht. Mit der Aufforstung hat man erfolgreiche Versuche gemacht. In Schlesien: Breslau, zweitgrößte Stadt Preußens, an? Schlesiens Haupthandelsplatz. — Oppeln, an? — Königshütte, Fabrikstätte im ober- schleichen Jndustriebezirke. — Liegnitz, an? — Glogan, Festung an? In Sachsen: Magdeburg, Festung am Elbübergange der großen west- östlichen Verkehrsstraße, größter Zuckermarkt Deutschlands. — Wittenberg, unweit der Elbe, Wiege der Reformation. — Torgau, an? — Staßsnrt a. d. Bode, größtes Salzbergwerk Deutschlands. In Hannover: Lüneburg. 2. Das Klima. Das Klima der östlichen Landschaften ist von dem Westdeutschlands ver- schieden. Die Jahreswärme wird geringer; sie nimmt von Sw. nach No. ab, in Ostpreußen ist der Sommer etwas kühler, vor allem der Winter kälter als im Elbgebiet. Der Gegensatz zwischen Sommer und Winter wird daher größer. Dadurch kennzeichnet sich das Landklima. Der härtere Winter verursacht mehr Schneefall und eine länger dauernde Eisdecke, die die Schiff- fahrt hemmt. Der Niederschlag (f. S. 4) fällt zu allen Jahreszeiten, am meisten im Sommer bei den Gewittern. Auch im Flachlande findet sich überall der Satz bestätigt, daß die Regenmenge mit der Höhe des Bodens zunimmt, der Landrücken hat mehr Regen, als die Talmulden und Niederungen. 3. Die Bewohner. a) Abstammung. Das ostdeutsche Tiefland war ehedem von flavifchen Völkern bewohnt, ist aber jetzt mit Ausnahme einzelner Striche im Osten völlig deutsch. Die deutscheu Stämme des Ostens sind größtenteils Niederdeutsche. Oberdeutsche finden sich im w. Ostpreußen und Schlesien. Sie zeichneten sich von jeher durch zähes, arbeitsames, vaterlandliebendes Wesen aus. — Slavische Volksreste sind die Wenden im Spreewalde, die Kassubeu im nordöstlichen Hinterpommern und im nördlichen Westpreußen, die Masureu in Ostpreußen und die Polen in Westpreußen, Posen und Oberschlesieu. Die Littauer im nordöstlichen Teile Ostpreußens gehören zur lettischen Völkerfamilie. d) Religion. Das herrschende Bekenntnis ist das evangelische. Katholisch sind die Bewohner in Oberschlesien, im ostpreußischen Ermlande, sowie zur Hälfte in Westpreußen und überwiegend in Posen. Jüdische Bevölkerung ist zahlreich im Poseuscheu anzutreffen. e) Nahrungsquellen. Der hauptsächlichste Erwerbszweig ist die Landwirtschaft. Jubezug auf die Viehzucht ist besonders die Pferde- zncht in Ostpreußen (Trakehnen), und die Schafzucht in Pommern hervor-

5. Deutschland (mit besonderer Berücksichtigung des Wirtschaftslebens und Verkehrs), Weltverkehr und Welthandel, Allgemeine Erdkunde, Astronomische Geographie - S. 9

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
Die Bewohner Deutschlands. § 8 • (Kunstanstalt u, Verlag 2öulj. Fülle, Barmen ) Abb. 3, § 6. Eine Talsperre. Vorne, an einer Einengung des Tales, die Sperrmauer, die wegen des gewaltigen Wasser- drucks talaufwärts gewölbt und nach unten zu stark verbreitert ist. Diese Talsperre faßt „nur" 3 Mill. cbm Wasser. Die Eder-Talsperre (Sperrmauer 50 m hoch und unten 34 m dick!) wird 60—70 mal soviel Wasser fassen. 3. Niederschläge bekommt der Westen etwa 75, der Osten 55 cm (Grund der Verschieden- heit! Deutschland im Durchschnitt 65 cm). Hauptregenzeit ist der Juli. — Hauptwinde: der Südwest- und der Westwind. 4. Deutschland liegt im Gebiet der sommergrünen Laubbäume; das ist zugleich das wich- tigste Ackerbau- und Rindviehzuchtgebiet Europas. Der Charakterbaum der Laubwälder ist die Buche. 2/3 der Wälder sind Nadelwälder (auf den Sandebenen die Kiefer, im Gebirge Fichte und Edeltanne). Mit Wald ist der vierte Teil Deutschlands bestanden. Mitten durch Deutsch- land läuft die Grenze des Weinbaus (§44, 1 b). 5. Die großen Raubtiere sind ausgerottet (der Wolf kommt zuweilen noch aus Rußland in die ostpreußischen Wälder herüber). Jagdwild: Hirsche, Rehe, Hasen (Elentier gehegt in einem Walde am Kurischen Haff, das Wisent — nicht Auerochs — im Wildpark des Fürsten Pleß in Oberschlesien). 6. Die Bewohner Deutschlands. (Vaterl. Erdk. § 44—51). 1. Deutschland ist pt92°/0 von Deutschen bewohnt. Von den 8% Nichtdentschen § 8 kommen allein 6% (fast 4 Mill.) auf die Polen. In Posen ist reichlich die Hälfte polnisch, in Westpreußen Ys, in Schlesien V4, in Ost- preußen V5. Was versteht man unter „Polengefahr"? Was tut die Ausiedeluugskommifsion? (Bisher 315 deutsche Bauerndörfer mit 100 000 Einw. geschaffen.) — Großepolnischearbeiter- kolonien sind auch im Ruhrkohlengebiet entstanden; der Kreis Mecklinghausen hat Z- B. 20% Polen. (Ursache?). — Nächst den Polen sind die Franzosen am stärksten vertreten (Ys Mill., Grund?). Außer den Polen sind an Slawen vorhanden die Masureu in Ostpreußen, die Kassuben südwestlich von Danzig, die Litauer in der Umgegend von Memel, die Wenden an der oberen Spree.

6. Europa (ohne Deutschland), Die fremden Erdteile - S. 68

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
Rußland. G8 Tundra B"adßl-Gemischte • '^Mütebneerische, Wälder Steppe Wüste-) 61 gegen mit Löß bedeckt (Löß § 136). Nur an der Ost- und Südgrenze Faltengebirge: Ural, Kaukasus. a) Die Nordhälfte oder das russische Waldland, s. Abb. § 60! Im äußersten Norden Tundren: öde Moos- und Grassteppen mit spär- lichem Strauchwerk auf einem Boden, der selbst im Sonnner nur V2—1 m tief durchtaut und dann weite Moräste bildet. Renntier- Herden der Lappen und Samo- jeden. Im übrigen ist Nordruß- land überwiegend Waldland. Ge- waltige Nadelwälder mit Wölfen, Bären, Luchsen und Pelztieren (Hermelinen, Mardern, Zobeln, Eisfüchsen). In Mittel- und West- rußland gemischte Wälder, vielfach gestrüppartig, ungepflegt, kein Waldesdom; Nadelhölzer, Birken, Eichen, Linden; aber keine Buchen mehr. Dazwischen mehr oder wem- ger Ackerland (Roggen, Flachs, Hanf) und Industriegebiete, z. B. bei Moskau, Warschau, Lodz, b) Die Südhälfte oder das russische Steppenland. Allmählicher Über- gang vom Waldland zun: Lößgebiet. Daher im Nordteile Übergangssteppe mit noch etwas Wald: das berühmte Schwarzerdegebiet. (Obere Schicht infolge ver- wester Pflanzenreste bis 1 m Tiefe braun oder schwarzbraun gefärbt.) Bei- spiellos fruchtbare Ackerkrume, nachgerade aber durch Raubbau ohne Düngung ausgesaugt. „Europas Kornkammer": Roggen, Weizen; dichtest bevölkerter Teil des Reiches; Hauptgebiet zwischen Kiew (kijeff) ^ und Samara 0; Hauptausfuhrort: Odessa Q . — Der Süd teil hat den gewöhnlichen gelben Löß („Gelberde") und ist baumlos: echte Steppe; vielfach in Ackerland um- gewandelt, wie die ungarische Steppe, die Pußta; Weizen, Mais. Haupterwerbs- zweig hier aber immer noch die Viehzucht: „Rußlands Fleischkammer"; Viehbestand 3mal so dicht wie in Deutschland. — Die Kaspische Senke ist Halb- wüste mit salzhaltigem Sandboden: Salzsteppe. Großartige Salzgewinnung in Salzseen. — Demnach umsaßt Rußland von Norden nach Süden 6 Kultur- gebiete. Nenne sie nach Abb. §60! Das Innere der russischen Tafel durchziehen mehrere schwache Höhenzüge. 1. Der Nordrnssische Landrücken, ostwestlich gerichtet, die Wasserscheide zwischen Eismeer- und Wolgagebiet, also zwischen welchen Flüssen? 2. Ter Mittelrnssische Landrücken; von der Waldaihöhe (großes Quellgebiet, 3 Flüsse nennen!) Abb. § 60. •' Die Boden- und Kulturgürtel Rußlands.

7. Für Präparandenanstalten - S. 136

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 136 — Ende der Wolgaschlinge die höchste Erhebung des Inneren Ruß- lands (352 m). Wie sich l. der Wolga das flache Wiesenufer anschließt, so reicht bis an den W-Rand der Platte die Fortsetzung des Polnischen Tieflandes, das Becken des mittleren Dnjepr. Infolge des geringen Gefälles dehnt sich hier das größte Sumpfland Europas aus, die Rokitno- fauch Pripet-) Sümpfe genannt. Dichte, urwald- ähnliche Forsten überziehen den Boden überall, wo der Sumpf es erlaubt. Im Nw, f von Bjelostok, der Bjelowefcher Wald, in dem der Wisent noch vorkommt. Bei Charkow (kharkoff) findet die Mittelrussische Schwelle ihr Ende,^ und s einer sich anschließenden Einsenkung zieht die Süd- russische (Donsche) Steinplatte von den Vorhöhen der Karpaten bis zur größten Annäherung des Don an die Wolga. Sie verursacht die Ausbiegungen des Dnjepr und Don nach O und wird von dem Dnjepr in Stromschnellen durchsetzt. Nun senkt sich das Land allmählich zu der K ü st e des Schwarzenmeeres. Diese besitzt Haffbildungen, die jedoch nicht wie in Preußen parallel mit der Küste verlausen, sondern senkrecht zu ihr stehen und Lim an e genannt werden. An dem Liman des Bug Nikoläjew 0, der Sitz der russischen Admiralität. W davon, unmittelbar an der Küste Odessa □ (479), der Haupt- handelshasen für das s-e Rußland. Zum Kaspisee sinkt das Land zum Teil unter den Spiegel des Meeres, und träge wälzt die Wolga ihre schlammigen Fluten der Mündung zu. In dem mehr als 100 km breiten Delta Astrachans (150), Kriegshafen für die kaspische Flotte und Haupt- ort für die Wolga- und Kaspisee-Fischerei, zugleich Handelshafen für den Verkehr nach der persischen Gegenküste. Wie die Karte des Bodenbaus anzeigt, gehört Mittelrußland der Wald- und Ackerbauzone an, die sich in das Waldland, das Gebiet des Ackerbaus und der Industrie und das des vor- herrschenden Ackerbaus gliedert. Die im N noch überwiegenden Nadelhölzer verschwinden allmählich; an ihre Stelle treten Virken, Pappeln, Eichen. Die Linden schließen sich zu Wäldern zusammen, und hier finden die zahlreichen wilden Bienenvölker vorzügliche Nahrung. Im n-en Ackerbaugebiet wird Roggen, Flachs und Hans gebaut, im s-en Weizen, Mais, Zuckerrüben, Tabak und Wein. ' Die Hauptmärkte für die Erzeugnisse des Ackerbaus in diesem Gebiet sind Kiew (kieff) □ (447), auch gewerbtätig und erster Wallfahrtsort Rußlands, Charkow □ (220), mit vier be- deutenden Messen, und Samaras (121), mit zahlreichen deutschen Kolonien in der Nähe. Die Fruchtbarkeit in dem Gürtel des vorherrschenden Ackerbaus von der mittleren Wolga bis an die rumänifch-galizische Grenze rührt von dem Lötzboden her, dem hier in größerem und geringerem Grade Humus bei- gefügt ist und der darum Schwarzerde genannt wird. Zwar erstreckt sich die Schwarzerde noch weiter f; allein infolge der Meeresferne verursachen die gesteigerte Sommerhitze und die Zunahme der Regenarmut die Bildung der Steppe, die zwischen Ural und Kaspisee als ehemaliger Meeresboden teils Salzsteppe, teils vollständige Sandwüste ist.

8. Europa und Amerika - S. 108

1913 - Leipzig : List & von Bressensdorf
§ 207______Das Kaiserreich Rußland. 108 jeden. Im übrigen ist Nordrußland überwiegend Waldland. Gewaltige Nadel- Wälder mit Wölfen, Bären, Luchsen und Pelztieren (Hermelinen, Mardern, Zobeln, Eisfüchsen). In Mittel- und Westrußland gemischte Wälder, vielfach gestrüppartig, ungepflegt, kein Waldesdom: Nadelhölzer, Birken, Eichen, Linden; aber keine Buchen mehr. Dazwischen mehr oder weniger Ackerland (Roggen, Flachs, Hanf) und Industriegebiete, z. B. bei Moskau, Warschau, Lodz. — Städte dieses Gebietes s. § 209 a u, b. b) Die Südhälfte oder das russische Steppenland. Allmählicher Über- gang vom Waldland zun: Lößgebiet. Daher im Nordteile Übergangssteppe mit noch etwas Wald: das berühmte Schwarzerdegebiet. (Obere Lößschicht infolge verwester Pflanzenreste bis 1 m Tiefe braun oder schwarzbraun gefärbt.) Bei- spiellos fruchtbare Ackerkrume, nachgerade aber durch Raubbau ohne Düngung ausgesaugt. „Europas Kornkammer": Roggen, Weizen; dichtest bevölkerter Teil des Reiches; Hauptgebiet zwischen Kiew (kijesf) A und Samara <§; Hauptausfuhrort: Odessa — Der Südteil hat den gewöhnlichen gelben Löß („Gelberde") und ist baumlos: echte Steppe; vielfach in Ackerland um- gewandelt, wie die ungarische Steppe, die Pußta; Weizeu, Mais. Haupterwerbs- zweig hier aber immer noch die Viehzucht: „Rußlands Fleischkammer"; Viehbestand 3 mal so dicht wie in Deutschland. — Die Kaspische Senke ist Halbwüste mit salzhaltigem Sandboden: Salzsteppe. Großartige Salzgewinnung in Salzseen. — Demnach umfaßt Rußland von Norden nach Süden 6 Kultur- gebiete. Nenne sie nach Abb. § 206! — Städte dieses Gebietes s. § 210c u. d. § 207 Das Innere der russischen Tafel durchziehen mehrere schwache Höhenzüge. 1. Der Nordrussische Landrücken, ostwestl. gerichtet, die Wasserscheide zwischen Eis- meer- und Wolgagebiet, also zwischen welchen Flüssen? 2. Der Mittelrussische Landrücken; von der Waldaihöhe (320 m; großes Quellgebiet, 3 Flüsse nennen!) südwärts. Kohlenlager bei Moskau (Tula); serner im Douez-Gebiet, zwischen unterem Don und Dnjepr. Hier der höchste Punkt der russischen Tafel, nur 370 m hoch. 3. Wolgascher Höhenzug. Hart am steilen Ostrande fließt die Wolga, mit sogenannten Wolga-Bergufer (höchster Punkt 350 m); gegenüber das Wolga- Wiesennser. Grenzgebirge gegen Asien. 1. Ter Ural, so lang wie von Skagens Horn bis Sizilien (wieviel Grade? wieviel km also?). Niedrig, mittlere Kammhöhe 400 m; sanster Anstieg von Westen. Einteilung: a) Nördlicher oder Wüster Ural, fast waldlos, int Norden mit Tundren (höchste Spitze des ganzen Ural der Töl-poß, 1690 m); b) Mittlerer oder Erz-Ural mit Eisen, Kupfer, Silber, Gold, Platin, Kohle; Bergwerkstadt Jekaterinbnrg ß; c) Der Südliche oder Wald-Ural ist der breiteste, schönste und durchweg höchste Teil und wird überschritten von der Sibirischen Bahn. — Städte s. § 210e, 1. 2. Ter Kaukasus. Er ist ein mächtiger, starrer Wall mit südl. Steilab- stürz; höher und länger als die Alpen. Elbrus 5600 m, Kasbek 5040 m (Montblanc?). — Am Ostende wurden bei Baku G großartige Petroleum- quellen erbohrt I s. Zcxt u. Bild i, ^ 2071. — Eine Fortsetzung des Kaukasus bildet das Taurische Gebirge (Jmla-Dagh) an der Südküste der Halbinsel Krim I j. Bild 2, §2071. — Städte s. § 210 e, 2.

9. Europa ohne Deutschland und die außereuropäischen Erdteile - S. 55

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 55 — Russen. Die ehemalige Selbständigkeit des Großfürstentums Finnland ist leider dahin. Die Hauptstadt des Landes ist Helsingfors (138 T.). b) Die Tundra ist der Teil des Nordrussischen Tieflandes, der nördlich vom Polarkreis liegt. Hier dauert der Winter etwa 9 Monate. Die Kälte steigt auf 40°. Infolgedessen können die Kulturpflanzen hier nicht gedeihen. Da der auch im Sommer gefrorene Untergrund die Schmelz- und Regenwässer nicht eindringen läßt, entstehen in den Vertiefungen zahlreiche mit Moos bedeckte Sümpfe. Die trockeneren Stellen bedecken die Flechten. An einzelnen Die Tundra. Dieses Blatt ist als große farbige Anschauungstafel im Verlage von F. E. Wachsmuth, Leipzig, erschienen. Stellen unterbrechen Grasflächen die Moos- und Flechtentnndra. Das wichtigste Tier der Tundra ist das Renntier. Die wenigen Bewohner der Tundra sind Nomaden, Jäger und Fischer. Südlich von der Tundra ist das Gebiet der riesigen Nadelwaldungen. Der Wald ist reich an Pelztieren aller Art. Jagd auf Pelztiere und die Forstwirtschaft, die Verarbeitung und der Versand des Holzes bilden die Hauptbeschäftigung der Bewohner. Die wichtigste Stadt ist Archangel an der Dwina mit großer Holz- und Pelzausfuhr. c) Das Baltische Tiefland wird durch den Westrussischen Landrücken von dem übrigen Nußland geschieden. Das Land senkt sich von der Waldaihöhe und dem Landrücken zur Ostsee hin. Die Ausläufer der Preußischen Seen- platte mit ihren zahlreichen Erhebungen und vielen Seen und die zahlreichen,

10. Länderkunde von Europa (Wiederholungskurs), Die wichtigsten Handels- und Verkehrswege der Gegenwart, Elementare mathematische Geographie - S. 41

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Das Kaiserreich Rußland, 41 Den Norden des osteuropäischen Tieslandes bedeckt die Tundra, in der keine Bäume, nur mehr Zwergsträucher, Flechten und Moose fortkommen. Anbau und eigentliche Viehzucht sind hier ausgeschlossen; die Bevölkerungsdichte ist daher sehr gering. Südlich der Tundra bis ungefähr zu einer Linie von Kiew über Tula nach Kasan ist ursprünglich ein ungeheures Waldland gewesen. In dessen nörd- lichem Teil bildet der Wald auch heute noch durch den Reichtum an Pelztieren, Vögeln sowie durch die Gewinnung von Holz die Hauptnahrungsquelle. Der südliche Teil des Waldlandes ist dermalen bereits ein Gebiet vorherrschender Landwirtschaft, namentlich das im Süden gelegene Schwarzerdeland, auf dessen Ackerfluren der Kern des alten Moskowiterreiches, Großrußland, entstanden ist. Den äußersten Süden Rußlands nimmt infolge zunehmender Sommerdürre die offene Grasflur ein, die Steppe, welche im O. zur Halbwüste wird. Eine Ausnahme macht die Halbinsel Krim, die am Südhang ihres Gebirges mit schönen Laubwäldern bekleidet ist und sogar Mittelmeervegetation aufweist. Die bedeutsamsten Landschaftsgebiete Rußlands sind übri- gens das Waldland und die Steppe. Diese Zweiteilung bildet nicht nur den wichtigsten Gegensatz der Natur, sie beherrscht auch die russische Geschichte. Das Leben in beiden Gebieten hat sich immer in verschiedenen Formen vollzogen. Der Mensch des Waldlandes ist Jäger und Fischer oder mit dessen zunehmender Lichtung Ackerbauer. Große Völkerverschiebungen sind hier nicht möglich. Die Steppe gestattet ebenfalls Ackerbau, aber auch der bewegliche Nomade mit seiner Herde ist hier heimisch; die Steppe erweist sich daher Völkerwanderungen sehr günstig. Anderseits bildet sie für die anwohnenden Völker eine Verkehrsschranke, wie sie denn auch das Eindringen mittelmeerischer Kultur nach dem Waldland verhindert hat. Die Tierwelt. Den Unterschieden in Klima und Pflanzenwelt ent- sprechen auch die Verschiedenheiten der Tierwelt. Die Tundra ist das Reich der- Polartiere: der Lemminge, der Schneehasen, des Polarfuchses und anderer. Biel- fraß, Renntier und Elentier reichen von hier bis in das Waldland. In diesem stellen sich der Bär und andere Pelztiere ein, namentlich das Eichhörnchen, ferner das Schwarzwild, Hirsch, Reh, Wolf, Fuchs usw. Für die Grassteppe find die hüpfenden Nagetiere, besonders die Springmäuse und die in Horden lebenden Huftiere, charakteristisch. In der kaspischen Halbwüste kommt schon das Kamel vor. Bevölkerung. Von den Einwohnern Rußlands wurden 1897 ungefähr 84 Mill. Russen gezählt (und zwar 56 Mill. Großrussen um Moskau, die eigent- lichen Moskowiter, 22 Mill. Kleinrussen um das ältere Kiew, und fast 6 Mill. Weißrussen im Westen ehemals unter litauischer Oberhoheit), somit rund 80 °/0 der ganzen Bevölkerung; nur 20°/0 gehörten anderen Nationen an. Das russische Reich ist hiernach zwar kein national einheitlicher Staat, aber gegenüber der ungeheuren Masse des russischen Volkes treten die übrigeu Bevölkerungselemente sehr zurück. Diese umfassen Polen, Litauer, dauu Deutsche (an 2 Mill.), Rumänen und Griechen, ferner mongolische Stämme (Finnen im Norden), türkische Stämme (Tataren, Kirgisen, Kalmücken, Baschkiren) imo. und So. — Zwischen den oberen Klassen und der Masse des Volkes bestehen große Unterschiede in Bezug aus Besitz und Bildung.
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TM Hauptwörter (200)200

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